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Was sind ETFs – Was Anleger wissen sollten

Straßenschild Wallstreet

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In den letzten Jahren taucht bei Geldanlagen immer häufiger das Kürzel ETF auf. Es steht für „Exchange Traded Fund“ – „Börsengehandelter Fonds“. Hinter dieser eher nichtssagenden Bezeichnung verbergen sich fast immer Indexfonds. Das sind Investmentfonds, die in ihrer Anlagestrategie die Entwicklung eines Marktindexes nachvollziehen.

In Deutschland sind ETFs seit der Jahrtausendwende zugelassen. In den 18 Jahren seither haben sie einen wahren Siegeszug vollführt. Nach zunächst bescheidenen Anfängen waren Ende 2017 fast 132 Mrd. Euro in ETFs investiert, weltweit sollen es fast fünf Billionen Dollar sein. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieses spezifischen Fonds-Typus?

Wissenschaftliches Investieren und niedrige Kosten

Eine Antwort ist, dass ETFs eine breite, am Markt orientierte Risikostreuung betreiben, die sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse vom „richtigen Investieren“ stützt. Im Unterschied zu herkömmlichen Investmentfonds, die besser als der Markt sein wollen, beschränken sich ETFs darauf, den Markt abzubilden. Das geschieht dadurch, dass Wertpapiere in genau der Zusammensetzung und Gewichtung erworben werden, in der sie auch im betreffenden Marktindex enthalten sind. Ein ETF kann sich daher nicht besser als sein Index entwickeln, aber auch nicht viel schlechter (abzüglich Kosten). Die meisten ETFs beziehen sich auf Aktienindizes, das ist aber nicht zwingend. Es sind zum Beispiel ebenso ETFs mit Bezug auf Renten- oder Geldmärkte im Angebot.

ETFs sind auch deshalb attraktiv, weil sie wenig kosten. Ausgabe- oder Rücknahmeaufschläge gibt es hier nicht. Und die Verwaltungsgebühren betragen üblicherweise nur einen Bruchteil der Kosten „normaler“ Fonds. Sie bewegen sich deutlich unter einem Prozent. Das liegt am passiven Fondsmanagement, das nur wenig Aufwand verursacht. Weder ist aufwändige Markt-Research erforderlich, noch müssen ständige Umschichtungen erfolgen, um vermeintliche Chancen zu nutzen. Neben der Managementgebühr fallen nur Kosten für Börsenhandel und Depotführung an, die dank günstiger Angebote geringgehalten werden können.

Oft überzeugender

Im Vergleich zu Fonds mit einer aktiven Anlagestrategie schneiden ETFs trotz ihres „passiven Stils“ nicht schlechter ab. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass es aktivem Fondsmanagement nur selten gelingt, „den Markt zu schlagen“. Viele „aktive“ Fonds kleben an ihrem Benchmark-Index und unterscheiden sich – abgesehen von den höheren Kosten – nur wenig von Indexfonds. Legt man das Verhältnis von Rendite, Risiko und Kosten zugrunde, dann sind ETFs oft das überlegene Investment.

Allerdings bieten Banken und andere Finanzvermittler ihren Kunden ETFs oft nicht an, da Sie bei ETFs keine Provision bekommen. Wenn Sie in passive Fonds investieren wollen, müssen sie selbst aktiv werden oder zu einem Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h GewO) gehen.

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