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Warum Sie mit Aktienfonds und ETFs fürs Alter vorsorgen müssen

Möven über Wellen, die an den Strand rollen

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Beim Thema Altersversorgung ist Deutschland tatsächlich ein Entwicklungsland. In keinem anderen Staat in der Europäischen Union wird so häufig auf ineffektive Methoden wie Sparbücher, Tagesgeldkonten oder Lebensversicherungen zurückgegriffen. Die Aktienquote ist schon seit Jahren die niedrigste in ganz Europa. Wir möchten in diesem Artikel erklären, warum das nicht gut ist und wieso der Vermögensaufbau, insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen, über Aktien, ETFs und Fonds laufen muss.

Warum Sparbücher, Tagesgeldkonten und Lebensversicherungen nicht funktionieren

Schon der Opa hatte eines und die Eltern haben in frühem Alter bei den großen Banken eines für Sie abgeschlossen: das gute alte Sparbuch. Schaut man sich die Zinsen an, die man heutzutage für ein Sparbuch bekommt, stellt sich die Frage, warum es jemals so populär war. Obwohl die Inflationsrate schon seit Jahren deutlich über den Zinsen für ein Sparbuch oder anderen kurzfristigen Sparprodukten liegt, legen immer noch Millionen Deutsche ihr Geld in Lebensversicherungen und andere festverzinsliche Wertpapiere an. Im Klartext bedeutet das, dass das Geld, welches Sie zur Seite legen, jedes Jahr immer weniger wert ist. Um Ihnen zu verdeutlichen, was das für Ihren Sparplan fürs Alter bedeutet, zeigen wir Ihnen anhand einiger Rechenbeispiele.

Beispiel eins: Sparbuch

Eine heute 27-jährige Person hat noch 40 Arbeitsjahre vor sich und möchte später jeden Monat 1.000 € monatlich aus seinem Vermögen entnehmen, ohne dass dieses dabei schrumpft. Dabei spricht man von einer sogenannten ewigen Rente. Die 1.000 Euro pro Monat müssen aus den Vermögenszinsen erzielt werden. Würden wir das Ganze über ein Sparbuch mit einer einprozentigen Verzinsung laufen lassen, würde das bedeuten, dass unser Beispielarbeitnehmer knapp 1,2 Millionen Euro bis zum Renteneintritt ansparen müsste.

Um bei entsprechender einprozentiger Verzinsung auf diese Summe zu kommen, müsste er jeden Monat über 2.000 € zur Seite legen. Bedenkt man die Tatsache, dass die Inflation im Durchschnitt bei 2 % liegt und dieses Inflationsziel auch für die Zukunft angepeilt wird, müsste der Arbeitnehmer sogar 3000 € monatlich zur Seite legen, um auch die tatsächliche Kaufkraft von 1,2 Millionen Euro zu erhalten. Noch absurder wird es, wenn wir die Inflation auch in der Rentenphase berücksichtigen. Da das Sparbuch sich dann effektiv negativ verzinst, ist es für den Sparer völlig unmöglich, von seinen Zinsen zu leben, ohne dabei sein angespartes Vermögen anzugreifen und Stück für Stück aufzubrauchen. Ohne weiter ins Detail zu gehen, können wir an dieser Stelle festhalten: Dieser Plan ist so nicht umsetzbar.

Beispiel zwei: Aktien

Etwas rosiger wird das Zukunftsszenario, wenn wir uns die gleiche Rechnung nochmal mit der durchschnittlichen Rendite des Aktienmarktes in den letzten 50 Jahren anschauen. Um mit dieser Rendite, die bei etwa 8 % pro Jahr lag, auf die benötigten 1,2 Millionen Euro zu kommen, wäre lediglich eine Sparrate von 370 € monatlich nötig. Da Sie Ihr Endkapital jetzt aber nicht mehr auf einem Sparbuch mit einem Prozent Verzinsung anlegen, sondern natürlich auch hier eine lohnende Geldanlage nutzen, brauchen Sie gar keine 1,2 Millionen Euro mehr.

Das Geld weiter in ihrem Depot liegenzulassen und von den durchschnittlich 8 % Zinsen zu leben, ist aufgrund der Schwankungen etwas riskant. Wenn Sie aber trotzdem diese Strategie fahren würden, bräuchten Sie lediglich 150.000 Euro dafür in Ihrem Depot. Die Sparrate dafür? Etwas weniger als 50 Euro monatlich! Jetzt müssen wir an dieser Stelle so fair sein und auch hier die Inflation berücksichtigen. Bei einer durchschnittlich zweiprozentigen Inflation erhöht sich der Kapitalbedarf auf 200.000 Euro. Bei lediglich 6 % Rendite würde sich hier trotzdem eine Sparrate von gerade mal 100 Euro monatlich ergeben. Selbst, wenn Sie im Alter umschichten und auf eine Anlageform mit weniger Schwankungen wechseln, bekommen Sie auch nach Abzug der Inflation noch etwa 2 % effektive Rendite. Ihre benötigte Kapitalsumme erhöht sich dadurch auf rund 600.000 Euro. Um diese zu erreichen, benötigen sie über 40 Jahre eine monatliche Sparrate von knapp 300 €. Alle Rechnungen und Angaben sind natürlich stark von Annahmen geprägt. Steuern und andere Abgaben wurden dabei nicht berücksichtigt.

Am besten über ein ETF bzw. Fondsdepot

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland ein Trend zu einer sogenannten fondsgebundenen Rentenversicherung entwickelt. Bei dieser Form der Rentenversicherung wird der Garantiezins nicht genutzt, damit der Versicherer auch in Aktienfonds und ETF investieren kann. Die Idee dahinter ist grundsätzlich gut, trotzdem ist es für die meisten Sparer intelligenter, einfach direkt über ein Depot in entsprechende Aktien und Fonds zu investieren. Der Grund dafür sind schlicht und einfach die hohen Kosten.

Wenn die Versicherung Ihr Geld anlegt, dann entstehen dabei Verwaltungsgebühren und Abschlusskosten für die Berater und eine ganze Reihe weiterer Kostenblöcke, die wichtige Teile Ihrer Rendite vernichten. Zudem arbeiten viele Versicherungsgesellschaften mit aktiv gemanagten Fonds, da sie an deren Provisionen mitverdienen. Die Möglichkeit, tatsächlich in ETFs anzulegen, bieten nicht alle Versicherer überhaupt an. Die Geldanlage in aktiv gemanagte Fonds kostet Sie jedes Jahr bis zu 2 % Ihrer Rendite, ohne dass Sie dafür langfristig einen tatsächlichen Mehrwert erhalten. Daher sollten Sie das Thema Altersvorsorge entweder selbst in die Hand nehmen oder zu einem unabhängigen Honorarberater gehen.

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