Gerade für mittelständische Unternehmen ist es wichtig, vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, eine attraktive betriebliche Altersversorgung für die Mitarbeiter anzubieten. Von daher besteht ein Bedarf an unternehmensübergreifenden Lösungen – eine klassische Aufgabe für Tarifpartner und Verbände.
Um Arbeitnehmern in solchen Unternehmen ebenfalls einen guten Zugang zu betrieblicher Altersversorgung zu ermöglichen, sind in der Vergangenheit entsprechende Branchenlösungen geschaffen worden. Das geschah zum Teil im Rahmen tarifvertraglicher Vereinbarungen. Zwei Branchenlösungen sollen hier näher vorgestellt werden: die MetallRente und die KlinikRente.
MetallRente – bAV für die Metall- und Elektrobranche
Die MetallRente GmbH ist ein Versorgungswerk, das bereits 2001 von den Tarifpartnern der Metall- und Elektroindustrie ins Leben gerufen worden ist. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Industriegewerkschaft Metall sind jeweils zu 50 Prozent am Versorgungswerk beteiligt. MetallRente ist aber auch für weitere Branchen offen. Unternehmen der Stahlindustrie, der Holz- und Kunststoffverarbeitung sowie der Bekleidungs- und Textilindustrie können sich ebenfalls anschließen. Insgesamt nutzen derzeit (Stand 2016) rund 40.000 Unternehmen die betriebliche Altersversorgung über MetallRente. Der bAV-Bestand umfasst bislang 680.000 Verträge.
An Durchführungswegen bietet MetallRente die MetallDirektversicherung, die MetallPensionkasse und den MetallPensionsfonds. Auch bAV über eine Unterstützungskasse ist möglich. Für seine Versorgungslösungen arbeitet MetallRente mit namhaften Versicherern zusammen: der Allianz, ERGO, der R+V Versicherung und Swiss Life. Neben der bAV bietet MetallRente weitere Finanzprodukte, zum Beispiel eine private Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Erwerbsminderungsrente.
KlinikRente – bAV im Gesundheitswesen
Im Jahr 2002 wurde auf Initiative des Bundesverbandes der Deutschen Privatkliniken e.V. (BDPK) die KlinikRente Versorgungswerk GmbH gegründet, um Verbandsmitgliedern Lösungen zur betrieblichen Altersvorsorge für deren Mitarbeiter anzubieten. Bereits ein Jahr später wurde das Versorgungswerk auch für Kranken-, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie für ambulante Einrichtungen außerhalb des Mitgliederkreises des BDPK geöffnet, so dass das Versorgungswerk tatsächlich eine echte Branchenlösung im Bereich des Gesundheitswesens darstellt.
Träger des Versorgungswerks ist ein Konsortium aus Allianz Lebensversicherungs-AG, Deutsche Ärzteversicherung, DBV, Generali und Swiss Life. Für bAV-Lösungen ist dabei die Allianz-Tochter federführend. Geboten werden hier die KlinikRente Classic in den Durchführungswegen Direktversicherung und Pensionskasse sowie die KlinikRente Plus im Rahmen einer Unterstützungskasse. Derzeit (Stand 2016) nutzen mehr als 3.000 Gesundheitseinrichtungen die bAV-Lösungen der KlinikRente. Daneben bietet KlinikRente Beschäftigten im Gesundheitswesen auch eine private Berufsunfähigkeits- und Pflegeabsicherung.